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Eine Frau in orangenem Oberteil lächelt in die Kamera
12.12.2019

Mutiger Schritt nach vorne: Vom Vice President zur Start-up-Gründerin

Miriam Mertens gab eine solide Position auf, um sich auf ihr eigenes Start-up Happy Rebels zu konzentrieren. Wir wollten von ihr wissen, wie das…

Erst Verantwortliche für Partnerschaften mit Start-ups bei der Deutschen Telekom und im Jahr 2018 dann selbst Gründerin: Miriam Mertens machte den Schritte ins Ungewisse und verzichtete auf eine komfortable und zugleich führende Position, um ihr eigenes Start-up Happy Rebels mit Mitgründerin und Freundin Meike Braun zu gründen. Wir wollten von ihr wissen, wie das Kellogg-WHU Executive MBA Program ihr genau dabei geholfen hat, diesen beruflichen Wechsel zu wagen und was sie aktuell antreibt.

 „Ich komme aus dem Informatikbereich und bin gelernte Softwareentwicklerin“, erklärt sie. „Ich bin dann aber zurück zur Uni, um Wirtschaftswissenschaften zu studieren und habe nach meinem Abschluss direkt bei einer Unternehmensberatung angefangen. Mir hat der Job wirklich Spaß gemacht, da ich im Rahmen meiner Tätigkeit in viele verschiedene Länder weltweit reisen konnte. Im Jahr 2008 habe ich mich dann zu dem Kellogg-WHU Executive MBA Program entschlossen. Ich hatte das Gefühl dass mir Expertise fehlte, um als Führungskraft meine Karriere entscheidend voranzubringen. Attraktiv fand ich dabei vor allem die internationalen Elemente sowie die Möglichkeit, meinen Horizont zu erweitern und auch mein Netzwerk auszubauen.“

„Der Hauptgrund, einen EMBA machen zu wollen, war aber, meine Karriere voranzubringen. Ich war eine der Jüngsten in meinem Jahrgang und hatte vorher bereits Wirtschaftswissenschaften studiert. Daher brachte ich schon ein gewisses Hintergrundwissen mit. Mir war es aber wichtig, meine Fachkenntnisse in allen Bereichen auszubauen und einen Einblick in andere Branchen zu bekommen. Da ich aus dem IT-Bereich komme, war es für mich schwer vorstellbar, den Sprung in einen anderen Bereich zu wagen. Das EMBA-Studium hat mir wirklich die Zuversicht gegeben, den Schritt zu einer anderen Position, Funktion oder Branche zu wagen. Das Studium hatte auch noch eine bedeutende längerfristige Wirkung: Es hat nämlich dazu geführt, dass sich meine Selbstwahrnehmung geändert hat und ich zur Erkenntnis gelangt bin, dass es nichts gibt, was ich nicht machen kann.“

„Eine so führende Position aufzugeben fiel mir nicht schwer – es war nur eine Frage des Selbstvertrauens.“

Im Juni 2018 traf sie die Entscheidung, ihre Position als Vice President Startup Cooperations bei der Deutschen Telekom aufzugeben und ihr eigenes Unternehmen, Happy Rebels, zu gründen. „Um ehrlich zu sein war es keine Entscheidung, die mir Angst gemacht hat oder die mir irgendwie schwergefallen ist – zumal die Idee schon fünf Jahre in Planung war und es mein Wunsch war, von A bis Z alle Entscheidungen selbst treffen zu können. Es war bloß eine Frage des Selbstvertrauens, diesen Schritt auch zu wagen“, führt sie aus. „Der Status, große Autos oder andere materielle Dinge sollten überhaupt keine Rolle spielen. Was mich antreibt, ist die Vision, die ich habe, und die Zufriedenheit, die ich durch die Realisierung meines eigenen Projekts erlange. Darin liegt auch der größte Unterschied: Bei meinem Unternehmen geht es einzig und allein um das übergeordnete Ziel. Auch wenn es manchmal nicht leicht ist, habe ich die Entscheidung nicht ein einziges Mal bereut.

„Happy Rebels ist eine Online-Coaching-Plattform für B2C- und B2B-Kunden. Unser Ziel ist es, Menschen mit unseren digitalen Inhalten dabei zu unterstützen, ein glücklicheres Leben zu führen und sich sowohl beruflich als auch persönlich weiterzuentwickeln“, erklärt sie. „Ich habe im Rahmen meiner früheren Jobs innerhalb von Teams, bei Arbeitskollegen oder in meinem privaten Netzwerk gemerkt, dass Menschen an bestimmten Punkten in ihrem Leben schwierige Phasen durchmachen. Um diese Herausforderungen zu meistern, benötigen sie in dieser Zeit professionelle Hilfe oder ein Coaching. In Deutschland wird nicht viel Geld in den Bereich Life-Coaching investiert und in den Unternehmen bekommt man als Führungskraft höchstens einen Business-Coach zur Seite gestellt. Während meiner Tätigkeit bei der Deutschen Telekom hatte ich immer einen Coach an meiner Seite – ohne diesen hätte ich, glaube ich, ständig einen Burnout gehabt.“

„Viele Online-Coaching-Programme legen den Fokus auf die Methode, zeigen dem Kunden aber nicht den genauen Nutzen.“

Derzeit bietet Happy Rebels verstärkt auf Eltern ausgerichtete Online-Kurse an, die ihnen dabei helfen sollen, die für sie persönlich richtige Balance zwischen Job und Familienalltag zu finden. „Anhand dieser digitalen Methoden und Tools schaffen wir es, Menschen in die Lage zu versetzen, auch das Leben zu führen, das sie sich vorgestellt haben. Wir versuchen, die Produkte so zu bündeln, dass eine Lösung zu einem konkreten Problem des Kunden gefunden wird. Dabei legen wir den Fokus stets darauf, welchen Nutzen der Kunde hat, und nicht so sehr auf die Methode selbst“, erläutert sie. „Bei unserem ersten Produkt geht es um ein digitales Coaching für Eltern mit kleinen Kindern. Diesen wird dabei geholfen, ihre Work-Life-Balance zu priorisieren, gleichzeitig aber auch ihre Ziele im Leben zu realisieren. Es ist aber auch für diejenigen konzipiert, die beruflich Höchstleistungen erbringen und gleichzeitig Kinder haben wollen parallel zu einer intellektuell anspruchsvollen Karriere. Viele Eltern empfinden eine gewisse Schuld, beides zu wollen. Wir helfen ihnen herauszufinden, was sie im Leben möchten – ohne dieses Schuldgefühl.“

Als leidenschaftliche Befürworterin breit verfügbarer Life-Coaching-Angebote hat sie noch einen Ratschlag für alle, die einen einschneidenden beruflichen Wechsel in Erwägung ziehen. „Mein allgemeiner Ratschlag ist, sich selbst Klarheit zu verschaffen. Wenn Sie selbst Klarheit haben, folgt alles andere von selbst. Orientieren Sie sich bei der Frage, was Sie selbst wollen, nicht an Ihrem Chef, Ihren Kollegen oder Ihren Freunden. Es sollte immer um Ihre eigenen Werte und Zielsetzungen gehen und darum, Ihre eigene langfristig angelegte Vision zu realisieren. Entscheidend ist, was man selbst möchte und wie intensiv man dies in die Tat umsetzen möchte.

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